Drei Nominierungen für den Thomas Strittmatter Preis 2024 für ein herausragendes Drehbuch

Die zum 26. Mal von der MFG gestiftete Auszeichnung in Höhe von 20.000 Euro wird am 21. Februar während der Berlinale verliehen.

Thomas Strittmatter Porträt
Porträt Thomas Strittmatter (1990er Jahre) | Bild: Volker Derlath/MFG

Eine dreiköpfige Fachjury hat aus 45 Einreichungen drei Drehbücher für die Verleihung des Thomas Strittmatter Preises am 21. Februar in Berlin nominiert. Die Auszeichnung wird seit 26 Jahren von der MFG Filmförderung gestiftet, ist nach dem badischen, jung verstorbenen Autor Thomas Strittmatter (1961-1995) benannt und mit 20.000 Euro Preisgeld eine der bundesweit höchstdotierten Prämien für Drehbuch. Bereits die Nominierungen sind mit einer Prämie von 2.500 Euro verbunden. Für das Auswahlverfahren durch die Jury wurden die eingereichten Drehbücher anonymisiert.

Die nominierten Drehbücher und ihre Autorinnen bzw. Autoren sind (in alphabetischer Reihenfolge der Titel):

„Himmelfahrt“ von Schiar Simo

Genre: Dramedy-Thriller

Inhalt: Ein als Mustermigrant geltender, syrischer Bäcker entpuppt sich als terroristischer Schläfer, der sich zwischen seiner neuen Heimat Deutschland – und der damit zusammenhängenden Liebe zu einer deutschen Frau – und seiner heiligen Aufgabe entscheiden muss.

Schiar Simo wurde als eines von sechs Kindern syrisch-kurdischer Herkunft 1997 in Tübingen geboren und studierte von 2018 bis 2023 an der Filmakademie Baden-Württemberg im Studiengang Drehbuch. Er ist Teil des Usus-Schreibkollektivs (www.usus-schreibkollektiv.de).

 

„Paradeisa“ von Marleen Valien und Max Rauer

Genre: Tragikomödie

Inhalt: Die 12-jährige Lou macht sich Sorgen um ihren narzisstischen, aber erfolglosen Künstlervater Edgar. Als er auf die absurde Idee kommt, seinen eigenen Tod vorzutäuschen, schafft Lou es, sich aus der toxischen Beziehung zu ihm zu lösen.

Marleen Valien studierte an der Universität der Künste Berlin und besuchte währenddessen die Kunstklasse von Professor Ai Weiwei. Seit 2017 studiert sie Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Ihre bisher realisierten Kurzfilme feierten auf diversen internationalen Filmfestivals ihre Premieren.

Max Rauer arbeitete neben seinem Studium der Filmwissenschaften in Hamburg bereits als freiberuflicher Kameramann und drehte mehrere Kurz- und mittellange Filme, die auf renommierten Filmfestivals im Ausland zu sehen waren. Seit September 2017 studiert Max Rauer Bildgestaltung/Kamera an der Filmakademie Baden-Württemberg.

 

„Sieben Tage Februar“ von Tatjana Moutchnik

Genre: Drama

Inhalt: Nach Jahren der Distanz bekommt der alleinerziehende Arkadij (45) Besuch von Bruder Igor (42) und dessen Sohn aus Odessa. Nach jüdischem Brauch trauern sie um ihre jüngst verstorbene Mutter und graben dabei in alten Konflikten. Als der Krieg über die Ukraine kommt, steht die Familie Kopf und die Brüder stellen sich ihrer Beziehung zur Heimat.

Tatjana Moutchnik wurde 1988 in der Ukraine geboren, wuchs im Ruhrgebiet auf und lebt derzeit in Berlin. Von 2009 bis 2016 studierte sie Szenische Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg. Sie ist Alumna der Drehbuchwerkstatt München 2019/20, hat mehrere Kurzfilme realisiert und bereitet derzeit ihr Spielfilmdebüt vor.

 

Die Fachjury besteht in diesem Jahr aus

  • der Regisseurin und Drehbuchautorin Anne Zohra Berrached (Juryvorsitzende), die für ihre als Ko-Autorin und Regisseurin realisierten Kinofilme „24 Wochen“ (2016) und „Die Welt wird eine andere sein“ (2021) mit nationalen und internationalen Filmpreisen ausgezeichnet wurde,
  • Maria Köpf, langjährige Produzentin bei X-Filme (Berlin) und Zentropa Entertainments von Lars von Trier und Peter Aalbæk Jensen sowie von 2016 bis 2019 Geschäftsführerin der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein und von 2019 bis Ende 2023 Ko-Geschäftsführerin der Deutschen Filmakademie,
  • und dem Drehbuchautor Oskar Sulowski, der unter anderem für die Serien „Drift – Partners in Crime“ (Action Concept/Sky Deutschland) und „Eldorado Kadewe“ (Constantin Television/UFA Fiction/ARD Degeto/rbb) und „Faking Hitler“ (UFA Fiction/RTL+) Drehbücher geschrieben hat.

Die Entscheidung über den Thomas Strittmatter Preis 2024 wird am 21. Februar während der Internationalen Filmfestspiele Berlin verkündet. Überreicht wird der Preis vom Staatssekretär des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Arne Braun, und MFG-Geschäftsführer Carl Bergengruen im Rahmen einer feierlichen Verleihung mit anschließendem Empfang in der Landesvertretung Baden-Württemberg.

Mit dem Thomas Strittmatter Preis zeichnet die MFG Filmförderung Autorinnen und Autoren für qualitativ hochwertige Drehbücher aus. Prämiert werden Fernseh- oder Kinostoffe mit einem Bezug zu Baden-Württemberg. Der nach dem jung verstorbenen Autor Thomas Strittmatter benannte Drehbuchpreis ist mit 20.000 Euro dotiert und wird alljährlich während der Berlinale im Rahmen einer feierlichen Gala verliehen.

Quelle: MFG Filmförderung
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