Startschuss für Museen im Wandel II

Auftakt beim MFG-Projekt „Museen im Wandel II“: Für die neue Runde des Coachingprogramms der MFG Baden-Württemberg wurden vier nichtstaatliche Museen aus Baden-Württemberg ausgewählt

Das Freilichtmuseums Beuren ist eines der vier ausgewählten Museen für das Coachingprogramm „Museen im Wandel II“ | Bild: Kreisarchiv Esslingen / Horst Guth

Wie wichtig und entscheidend Digitalisierung ist, wurde in den letzten Wochen mehr als deutlich. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden Konferenzen, Konzerte und Kinovorstellungen digital abgehalten, auch Museen haben sich vermehrt im Digitalen sichtbar gemacht. Damit die aktuellen Möglichkeiten, neue digitale Formate auszuprobieren, nachhaltig wirken können, unterstützt die MFG Baden-Württemberg durch das Angebot maßgeschneiderter Programme. Mit dem Coachingprogramm „Museen im Wandel II“ der MFG werden nun im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst und in Partnerschaft mit der Landesstelle für Museumsbetreuung Baden-Württemberg vier nichtstaatliche Museen in Baden-Württemberg zielgerichtet gefördert.

„Museen im Wandel II“ bietet von Mai 2020 bis Mai 2021 ein bedarfsgerechtes Paket an Coachings, Netzwerkveranstaltungen und Expert*innen-Workshops sowie ein Budget zur initialen Umsetzung der individuell entwickelten Ideen für kleine und mittelgroße Museen an. Die mittlerweile vierte Runde der MFG Coaching-Reihe für Museen unterstützt die Häuser dabei, publikumsorientierte digitale Angebote zu entwickeln und digitalstrategisch auszurichten. Neu ist, dass sich neben den regulären und individuellen Coaching-Terminen für die vier ausgewählten Museen offene Weiterbildungsveranstaltungen an alle Museen in Baden-Württemberg richten.

Unterstützung für kleine und mittelgroße Museen

Für das Coachingprogramm hat eine Fachjury folgende Einrichtungen ausgewählt: die Forscherfabrik Schorndorf, das Freilichtmuseum Beuren, das Museum Humpis Quartier in Ravensburg sowie das Museum Ritter der Marli Hoppe-Ritter-Stiftung in Waldenbuch.

Das Freilichtmuseum Beuren des Landeskreises Esslingen erzählt in seinen zwei kleinen Dörfern, Gärten, Streuobstwiesen und Weiden interessante Haus- und Bewohnergeschichten der ländlichen Kultur. Um dieses Angebot digital zu erweitern, möchte das Museum eine digitale Strategie entwickeln, welche verschiedene Online-Angebote bündelt. Stadt- und kulturgeschichtliche Themen erzählt auch das Museum Humpis-Quartier in Ravensburg. Ausgewählte frühere Bewohner*innen des Quartiers geben in der Ausstellung Einblicke in ihre Lebenswelten. Die Museumsräume sollen nun digital ausgeweitet werden. Das Coaching wird die Häuser dabei unterstützen, eine vielversprechende Maßnahme herauszufiltern, um diese zu entwickeln und umzusetzen.

Das Museum Ritter in Waldenbuch wurde von Marli Hoppe-Ritter für ihre private Sammlung geometrisch-abstrakter Kunst gegründet. Neben wechselnden Sammlungspräsentationen werden Einzelausstellungen zu renommierten Künstler*innen der konstruktiven Kunsttradition gezeigt. Mit der Integration einer Bewegtbild-Kommunikation soll eine digitale Erweiterung ermöglicht werden. Auch die Forscherfabrik Schorndorf möchte ihr Lernangebot auf den virtuellen Raum ausweiten. In dem Science-Museum für Kinder können technische und naturwissenschaftliche Phänomene interaktiv erforscht werden. In Zukunft soll dies auch online möglich sein. Das Coaching unterstützt direkt die fokussierten Maßnahmen.

Neue Runde startet zunächst digital

„Ziel des Coaching-Projekts „Museen im Wandel II“ ist es, die vier Museen bei der Entwicklung und Umsetzung einer digitalen Maßnahme nachhaltig zu unterstützen und Erfahrungen für die anderen Museen in Baden-Württemberg zu sammeln. Dabei liegt der Fokus auf der schnellen Anwendung in der Praxis“, sagt Heike Kramer, Projektleiterin Digitale Kultur bei der MFG Baden-Württemberg. „Gerade jetzt ist der Umgang mit dem digitalen Wandel wichtig und wir unterstützen die Häuser dabei, die Weichen dafür zu stellen. Die Erfahrungen, die bei der Entwicklung und Umsetzung der Projekte gemacht werden, sollen auch Impulse setzen für die Weiterentwicklung der Organisationsstruktur, der Arbeitsweisen und digitalen Strategien.“

Aufgrund der Corona-Pandemie muss „Museen im Wandel II“ zunächst ausschließlich im digitalen Raum stattfinden. Zum Auftakt startet das Förderprogramm mit einem maßgeschneiderten Online-Treffen. Hier stehen neben der allgemeinen Information über das Förderprogramm das gegenseitige Kennenlernen und der Kick-off des Coachings im Fokus.

Passgenaue Coachings, Workshops und Online-Seminare

In der anschließenden Entwicklungs- und Umsetzungsphase mit passgenauen Coachings, Workshops und Online-Seminaren, die auf die individuellen Bedürfnisse der Häuser eingehen, gewinnen die Mitarbeiter*innen der Museen Kompetenzen beim zielgruppengerechten Einsatz digitaler Technologien, entwickeln sich strategisch weiter und bauen ihr Netzwerk aus.

Bei zwei Plattform-Veranstaltungen haben alle Museen in Baden-Württemberg Gelegenheit, Einblicke in die Projektprozesse zu bekommen, Kontakte mit Expert*innen zu knüpfen und sich auszutauschen. Bei mehreren öffentlichen Workshops und Webinaren können sie ihr Fachwissen vertiefen – etwa im Bereich Content-Strategie, Video-Kampagnen oder digitale Tools – und von den Erfahrungen anderer Museen profitieren.

Quelle: MFG Baden-Württemberg

Mehr Infos:

Museen im Wandel II
Digitale Kultur

 

 

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Kontakt

Heike Kramer
Heike Kramer

Projektleiterin Digitale Kultur

Unit Medienprojekte und Services