Aufschlussreiche Animation Lounge mit Erwin Feyersinger

Zum Pre Fixe des Jour Fixe vom 11. Juli wurde das Character Design an Beispielen der Animationsgeschichte erläutert

Erwin Feyersinger vom Research Center for Animation and Emerging Media der Universität Tübingen war am Montagabend, 11. Juli als Referent zu Gast beim Pre Fixe mit Animation Lounge. Das Thema des Vortrags war „Darstellungen zwischen Überzeichnung und Stereotypisierung in Character Design und Animation". Nach einer herzlichen Begrüßung durch Stefanie Larson vom Animation Media Cluster Region Stuttgart (AMCRS) hat der Referent anhand verschiedener Beispiele aus der Animations- und Zeichentrickgeschichte einen wissenschaftlichen Blick auf deren Gemachtheit und die Wirkung beim Publikum geworfen.

Egal ob wenige Striche oder sehr abstrakt: Animationen erzeugen Bilder in den Köpfen des Publikums, weil durch die soziale Einbettung der Macher*innen immer mehr enthalten ist, als auf den ersten Blick vielleicht zu sehen ist. Soziale, psychologische und zeitliche Informationen werden implizit mitgeliefert und machen die Bilder allgemein veständlich.

Diese „konstruierten Zuschreibungen" sind Abbild gesellschaftlicher Denkmuster, deren Wandel sich anhand der Darstellungen zu verschiedenen Zeitpunkten nachvollziehen lässt. Techniken wie Überspitzung oder Vereinfachung liefern durch die Festlegung auf die jeweiligen Aspekte, die sie entweder besonders betonen oder gerade so enthalten, den sozialen Kontext für die Zuschauenden. Damit bergen sie jedoch gleichzeitig das Risiko, dass beispielsweise Darstellungen gegenderter Geschlechterrollen oder der sozialen Schicht abwertende Stereotypisierungen reproduzieren.

Über den Pre Fixe

Die MFG Baden-Württemberg bietet in Kooperation mit der Film- und Medienfestival gGmbH (u.a. Internationales Trickfilm-Festival Stuttgart) und dem Animation Media Cluster Region Stuttgart (AMCRS) die Animation Lounge als Vorprogramm zum montalich stattfindenen Networking-Treff Jour Fixe den Pre Fixe mit einer Reihe von Vorträgen zu aktuellen filmrelevanten Topics an. Das Spektrum reicht von Urheberrechtsfragen, über Steuerthemen bis hin zur Vorstellung von Dienstleister*innen.

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