Kunstministerium fördert 41 innovative Projekte mit insgesamt rund 1,5 Millionen Euro

Der Innovationsfonds Kunst ermöglicht Kunstprojekte verschiedener Sparten, die unabhängig vom Alltag Raum für neue Entwicklungen geben

Außenansicht Stadtmuseum Tübingen
Das Stadtmuseum Tübingen wird im Innovationsfonds Kunst 2022 gefördert | Bild: Stadtmuseum Tübingen

Mit insgesamt rund 1,5 Millionen Euro fördert das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst 41 innovative Kunstprojekte verschiedener Sparten in ganz Baden-Württemberg. In besonderer Weise unterstützt der Innovationsfonds Kunst diesmal neue Projekte, die sich inhaltlich mit dem Klimawandel und seinen Folgen auseinandersetzen, oder, die zusammen mit geflüchteten Kunst- und Kulturschaffenden aus der Ukraine realisiert werden.

Kreative Spielräume für neue Ausdrucks- und Beteiligungsformen

Der Innovationsfonds Kunst hat sich als wichtiges Förderinstrument des Landes in der Kunst- und Kulturlandschaft Baden-Württembergs fest etabliert. Er schafft kreative Spielräume für neue Ausdrucks- und Beteiligungsformen, für spartenübergreifende Ansätze und ungewöhnliche Aufführungsorte in allen Sparten des Kulturbereichs. Seine Stärke liegt darin, Projekte und Aktivitäten zu ermöglichen, die unabhängig vom Alltag Raum für neue Entwicklungen geben.

Eine unabhängige Jury aus Fachexpert*innen aller Sparten hat 130 Anträge bewertet. Zu den insgesamt 41 ausgewählten Projekten gehören beispielsweise:

PODIUM Musikstiftung Esslingen – 50.000 Euro

LAST CHANCE TO HEAR – musikalische Mahnmale gegen Artensterben

Die voranschreitende Klimakrise bedroht das natürliche Gleichgewicht zwischen Tier- und Menschenwelt. Mit LAST CHANCE TO HEAR sollen den, durch die Klimakrise besonders vom Aussterben bedrohten Tierarten musikalische Denk- bzw. Mahnmale gesetzt, menschenzentrierte Denkmuster aufgebrochen und ein Bewusstsein für symbiotischen Zusammenhänge in der Natur geschaffen werden. Dazu entstehen am Ende eines kooperativen Workshop-Formats fünf interaktive Klangboxen, die während einer einwöchigen Ausstellung im Esslinger Maille-Park jeweils eine Komposition präsentieren, die einem besonders gefährdeten Tier gewidmet ist.

Literaturhaus Freiburg – 28.702 Euro

Kawacaj mit Schere und Papier – Buch und Druckateliers für Kinder und Erwachsene

Unter der künstlerischen Leitung eines deutsch-ukrainischen Tandems veranstaltet das Literaturhaus Freiburg kreative Sonntagsateliers mit geflüchteten Künstler*innen aus der Ukraine, in denen deutsch- und ukrainischsprachige Kinder und Familien in Buch- und Druckwerkstätten integrativ und interdisziplinär ihre Kreativität entwickeln. Begleitend dazu entsteht eine zweisprachige Mitmach-Post mit Spielen und Kreativaufgaben für zuhause, die Freiburger Sozial- und Bildungseinrichtungen erhalten. Den Abschluss bildet eine Kunstmesse, die die in den Werkstätten entstandenen Arbeiten sowie Kunstdrucke ukrainischer Künstler*innen zeigt.

Stadtmuseum Tübingen – 50.000 Euro

Postkoloniale Herausforderungen: Biographien und Orte in Tübingen

Das Stadtmuseum Tübingen wird gemeinsam mit Communities und Expert*innen aus Deutschland und dem globalen Süden eine digitale Stadtkarte entwickeln, die im Internet und in Form einer interaktiven Medienstation in der historischen Dauerausstellung die postkolonialen Strukturen Tübingens ab 1945 sichtbar macht. Dadurch wird ein dritter Bildungsort zur Reflexion geschaffen und mit den Communities of Color entsteht ein diverses neues Publikum, das über Recherchen hinaus einen Ort im Museum erhält und so in die Gesellschaft einwirkt.

Quelle: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg

Mehr Infos:
Innovationsfonds Kunst
Übersicht aller ausgewählten Projekte (PDF)

 

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