Staatssekretär Arne Braun empfängt Filmschaffende aus Baden-Württemberg, die beim ‚Oscar‘-Preisträger „Nawalny“ mitwirkten

Der ‚Oscar‘ ist auch ein Erfolg für die Filmregion Baden-Württemberg, denn der Dokumentarfilm wurde zum größten Teil in der Schwarzwaldregion gedreht.

Empfang einiger Beteiligter beim Dreh des „Oscar"-preisgekrönten Dokumentarfilms „Nawalny" beim Kunststaatssekretär Baden-Württembergs am 17. März 2023 (von links nach rechts): Robert Gehring, Unitleiter Filmförderung MFG Baden-Württemberg; Sebastian Weiland, Geschäftsführer der Black Forest Studios (Kirchzarten), Produktionsservice;  Nina Gwyn Weiland, Black Forest Studios (Kirchzarten); Carsten Schuffert, Geschäftsführer Bewegte Bilder Medien GmbH (Tübingen), drehbegleitende Postproduktion; Marcus Vetter, Filmtonmeister Vetterton (Stuttgart); Filmton; Mutlu Acar (Mannheim), Motiv-Aufnahmeleiter; Felix Angermaier, Geschäftsführer Klangbild Filmproduktion (Herbolzheim), 2. Kameramann und Produktionsservice; Staatssekretär Arne Braun, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (c) Bendix Wulfgramm
Der Unitleiter Filmförderung der MFG Baden-Württemberg, Robert Gehring (ganz links) begleitete einige der baden-württembergischen Filmschaffenden des ‚Oscar‘-preisgekrönten Dokumentarfilms „Nawalny" zum Empfang bei Kunststaatssekretär Arne Braun am 17. März 2023 (von links nach rechts): Sebastian Weiland und Nina Gwyn Weiland (Black Forest Studios, Kirchzarten), Carsten Schuffert (Bewegte Bilder Medien GmbH, Tübingen), Marcus Vetter, Filmtonmeister Vetterton (Stuttgart), Motiv-Aufnahmeleiter Mutlu Acar (Mannheim), Felix Angermaier (Geschäftsführer Klangbild Filmproduktion, Herbolzheim), Kunststaatssekretär Arne Braun | Bild: Bendix Wulfgramm/MWK

Über den ‚Oscar‘ für den Film über den inhaftierten russischen Oppositionsführer „Nawalny“ in der Kategorie Bester Dokumentarfilm dürfen sich auch Filmschaffende und Produktionsfirmen in Baden-Württemberg freuen. Denn an der Realisierung des Films waren neben den amerikanischen Produzenten auch maßgeblich Filmtonmeister Marcus Vetter (vetterton, Zuffenhausen), Kameramann Felix Angermaier (Klangbild Filmproduktion, Herbolzheim), Carsten Schuffert (Bewegte Bilder Medien, Tübingen), Sebastian Weiland (Black Forest Studios, Kirchzarten), die Firma Licam GmbH Kamera- & Tonverleih (Stuttgart), Motiv-Aufnahmeleiter Mutlu Acar (Mannheim), Set-Fotografin Lorena Ventura, Maskenbildnerin Cora Band, B-Camera Operator Dominic Huber, first Assistent Director Lilly Henning, die Piloten für die Drohnenaufnahmen Christian Hammer und Fabian Dünnebacke sowie Location Scout Jakob Reinhardt beteiligt. Der Dokumentarfilm wurde zum größten Teil in Baden-Württemberg gedreht.

Aus diesem Anlass hat der Kunststaatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Arne Braun, die Beteiligten heute ins Ministerium in Stuttgart eingeladen und zu ihrem Anteil am Erfolg des Films bei der zurückliegenden ‚Oscar‘-Verleihung in Los Angeles beglückwünscht: „Firmen und Filmschaffende aus ganz Baden-Württemberg haben maßgeblich zum Erfolg des Oscar-Gewinners ,Nawalny‘ beigetragen. Dieses aufrüttelnde Filmprojekt spiegelt deshalb die breite Vielfalt der Filmkompetenz im Land wider. Ich freue mich sehr, dass der spannende Filmbeitrag mit seiner Entstehungsgeschichte ,made in the LÄND‘ über den russischen Oppositionellen international so hochkarätig ausgezeichnet wurde und gratuliere alle Beteiligten sehr herzlich.“

Top Secret am Drehort

Zu der Kooperation mit der US-amerikanischen Produzentin Odessa Rae kam es, da Alexei Nawalny wegen seiner Vergiftung mit dem Nervenkampfstoff Nowitschok im Klinikum Charité in Berlin behandelt wurde und sich anschließend im Schwarzwald erholte. Christo Grosew vom berühmten journalistischen Recherchenetzwerks Bellingcat traf Nawalny und präsentierte ihm seine Rechercheergebnisse zum Vergiftungsattentat. Als Odessa Rae und der aus Kanada stammende Regisseur Daniel Roher davon erfuhren, entschlossen sie sich spontan, einen Film über den prominenten Rekonvaleszenten in Deutschland zu drehen.

Beim Empfang bei Staatssekretär Arne Braun berichtete Filmtonmeister Marcus Vetter, der als einziger Deutscher zur ‚Oscar“-Verleihung nach Los Angeles reisen konnte, von den Begegnungen in Hollywood, erinnerte aber auch an die turbulenten Erlebnisse während der Dreharbeiten im Winter 2020/21: „Das war ein ziemlich seltsamer, geradezu konspirativer Anruf von Produzentin Odessa Rae Anfang November 2020“. Erst nach Wochen erfuhren die Angefragten, dass es sich bei dem Interviewten um Alexei Nawalny handelt. Bald darauf entstand auch die Idee, die Rechercheergebnisse von Christo Grosew filmgerecht darzustellen, indem Nawalny unter falscher Identität seine mutmaßlichen Attentäter vom russischen Inlandsgeheimdienst FSB selbst anruft, um ihnen Details über die Tat zu entlocken.

Der Blick in den Rückspiegel

Für diese Schlüsselszene des Films, die Anfang Dezember in einer Villa in Freiburg gedreht wurde, und mehrere weitere Interviews holte sich das Kernteam dann noch die Unterstützung des zweiten Kameramanns Felix Angermeier aus Herbolzheim. Der unerwartete Ausgang der Telefonate löste weltweit ein großes Medienecho aus. Das geplante große Interview mit Nawalny wurde aus Sicherheitsgründen in einem zu einem Café umgebauten Raum in den Black Forest Studios im Schwarzwald realisiert, da alle Lokale in der Umgebung Corona-bedingt geschlossen waren. Beim nächtlichen Transport des digitalen Filmmaterials quer durch den Schwarzwald haben die Fahrer öfters besorgt in den Rückspiegel geschaut. Denn immerhin wurde der Mann, um den es ging, beinahe zu Tode vergiftet.

Schnelle, kompetente Bearbeitung des Filmmaterials

Für diese Schlüsselszene des Films, die Anfang Dezember in einer Villa in Freiburg gedreht wurde, holte sich das Kernteam dann noch die Unterstützung des zweiten Kameramanns Felix Angermaier aus Herbolzheim. Der unerwartete Ausgang der Telefonate löste weltweit ein großes Medienecho aus.

Das geplante große Interview mit Nawalny wurde aus Sicherheitsgründen in einem zu einem Café umgebauten Raum in den Black Forest Studios im Schwarzwald realisiert, da alle Lokale in der Umgebung Corona-bedingt geschlossen waren. Beim nächtlichen Transport des Filmmaterials zur Postproduktion bei Bewegte Bilder Medien GmbH quer durch den Schwarzwald nach Tübingen haben die Fahrer öfters besorgt in den Rückspiegel geschaut und sich gefragt, ob sie verfolgt würden. Immerhin wurde der Mann, der interviewt wurde, beinahe zu Tode vergiftet.

Filmen und Bildbearbeitung in drei Schichten rund um die Uhr

Für die Aufnahmen und deren Bearbeitung standen den Baden-Württembergischen Dienstleistern nur wenige Wochen zur Verfügung, bevor Alexei Nawalny zurück nach Moskau reiste, um seine Arbeit als russischer Oppositionspolitiker wieder aufzunehmen. Dort wurde er am 17. Januar 2021 direkt nach seiner Ankunft am Flughafen verhaftet.

MFG-Geschäftsführer Carl Bergengruen: „Ohne die Kompetenz und die Verlässlichkeit der beteiligten Filmschaffenden und Produktionsfirmen wäre der Dokumentarfilm ‚Nawalny‘ nicht entstanden – und hätte keinen ‚Oscar‘ gewinnen können. Ein schöner Ausweis des großen Potentials, dass in Baden-Württemberg vorhanden ist.“

 

Quelle: MFG

Bitte weitersagen. Teilen Sie diesen Beitrag.