Der wesentlich von der MFG geförderte Abschlussfilm „Vena“ der ehemaligen Regiestudentin der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg, Chiara Fleischhacker, ist als Bester abendfüllender Spielfilm mit dem renommierten FIRST STEPS Awards 2024 prämiert worden. Schon Chiara Fleischhackers Drehbuch zu „Vena“ wurde preisgekrönt, nämlich im Jahr 2022 mit dem von der MFG gestifteten Thomas Strittmatter Preis.
Bei der feierlichen Verleihung der FIRST STEPS Awards im Theater des Westens in Berlin am 30. September wurde auch die „Vena“-Kamerafrau Lisa Jilg ausgezeichnet (Michael-Ballhaus-Preis), die ebenfalls eine Absolventin der Filmakademie Baden-Württemberg ist. Die Weltpremiere des Films findet am heutigen 1. Oktober beim Filmfest Hamburg statt, wo der Film bereits den mit 25.000 Euro dotierten Hamburger Produktionspreis für Deutsche Kinoproduktionen erhalten hat.
Emanzipationsgeschichte einer jungen Frau in Not
In „Vena“ zeichnet Chiara Fleischhacker das Porträt einer straffällig gewordenen, Drogen konsumierenden jungen Frau, die sich aufgrund ihrer ungewollten Schwangerschaft gegen alle Widerstände ihren Weg zurück zur Selbstbestimmung erkämpft. Die Hauptrolle spielt der deutsche „European Shooting Star“ der Berlinale von 2019 und Grimme-Preisträgerin Emma Nova. „Vena“ ist eine Produktion der Neue Bioskop Film, Mannheim (Produzenten: Martin Rohé und Dietmar Güntsche), in Koproduktion mit der Filmakademie Baden-Württemberg, dem SWR („Debüt im Dritten“) und dem HR und erhielt 200.000 Euro Produktionsförderung der MFG. Der Weltkino Filmverleih in Leipzig wird „Vena“ ab 28. November in die deutschen Kinos bringen.
Zur Begründung für den FIRST STEPS Award als abendfüllender Spielfilm sagt die Fachjury
(Philipp Kreuzer, Hüseyin Tabak, Banafshe Hourmazdi, Bella Halben, Roshanak Behesht Nedjad):
„Den Mut aufbringen, auf sich und seine Figuren zu vertrauen, sie zärtlich für uns durch ein komplexes Thema zu führen. Figuren, die auf den ersten Blick nicht gleich sympathisch erscheinen und deren Handlungen schwer nachvollziehbar sind. Und doch gerade das macht sie für uns so menschlich und authentisch in ihrer Unvollkommenheit, perfekt und unperfekt zugleich. Man leidet mit ihnen, folgt ihnen in schmerzliche Situationen und hofft trotz aller Spannungen auf ein heldenhaftes Ende ihrer Reise. Das tut sie nicht und wir werden mit kaum aushaltbarer Realität konfrontiert. Eine mehr als reife Regieentscheidung, die uns Haltung abverlangt und diesen Film zu etwas ganz Besonderem macht. Kino einer starken Stimme, die Vertrauen und künstlerische Vision auf eine außerordentliche Weise kombiniert.“
Zur Begründung für den Michael-Ballhaus-Preis für Kameraabsolventin Lisa Jilg für ihre Arbeit am Film „Vena“ sagt die Jury, Jilg sei eine würdige Trägerin des Preises: „Einfühlsam und mit großer Empathie für die Protagonist*innen, mit dem Blick für das Wesentliche, führt uns die Kamera durch die Welt dieses außergewöhnlichen Films. Der ruhige, fast schon dokumentarische Blick mit der Handkamera, lässt uns mitfühlen und teilhaben an der Berg- und Talfahrt der Figuren. So ist es gelungen, eindrucksvolle Bilder zu kreieren, die noch lange in Erinnerung bleiben.“