MFG-geförderter Spielfilm „No Dogs Allowed“ als bestes Debüt beim Filmfestival in Tallinn prämiert

Das Drama von Regisseur Steve Bache, das sich mit Pädophilie auseinandersetzt, wurde auf dem renommierten Festival mit Weltpremieren präsentiert.

Nachwuchsdarsteller Carlo Krammling (links) mit Regisseur Steve Bache bei der Siegerehrung in Tallinn. | © Pöff, Erlend Staub
Premierenabend mit Cast und Crew von "No Dogs Allowed" auf dem Black Nights Festival im estnischen Tallinn. | © PÖFF, Erlend Staub
Nachwuchsdarsteller Carlo Krammling (links) mit Regisseur Steve Bache bei der Siegerehrung in Tallinn. | © PÖFF; Erlend Staub
Premierenabend von "No Dogs Allowed" auf dem Black Nights Festival im estnischen Tallinn. | © Pöff, Erlend Staub
Premierenabend von "No Dogs Allowed" auf dem Black Nights Festival im estnischen Tallinn. | © PÖFF, Erlend Staub
Premierenabend von "No Dogs Allowed" auf dem Black Nights Festival im estnischen Tallinn. | © PÖFF, Erlend Staub
Am Set von »No Dogs Allowed« (von links): SEAN DOUGLAS (Schauspieler), STEVE BACHE (Regie), KATHARINA MARIE SCHUBERT (Schauspielerin), CARLO KRAMMLING (Schauspieler), FELIX RUPLE (Produzent, ehemals Schiwago Film), MANUEL MEINHARDT (Kamera). | © Schiwago Film
Filmszene aus "No Dogs Allowed" mit Sean Douglas und Carlo Krammling (rechts). | © Schiwago Film/ZDF
Filmszene aus "No Dogs Allowed" mit Carlo Krammling und Katharina Marie Schubert (vorn). | © Schiwago Film/ZDF
Filmszene aus "No Dogs Allowed" mit Carlo Krammling. | © Schiwago Film Produktion/ZDF
| Tallinn/Stuttgart

Bei der 28. Ausgabe des „Black Nights Festivals“ in der estnischen Hauptstadt Tallinn hat das MFG-geförderte Drama „No Dogs Allowed“ von Regisseur Steve Bache und Drehbuchautor Stephan Kämpf den Hauptpreis im Debütwettbewerb gewonnen. Die Geschichte um einen Pubertierenden, der pädophile Neigungen entwickelt, produzierte Schiwago Film (Stuttgart/Berlin) mit der ZDF-Redaktion Das Kleine Fernsehspiel. Der Film ist seit 18. November über die ZDF-Mediathek abrufbar – allerdings nur in der Zeit zwischen 22 und 6 Uhr oder mit Altersverifikation.

„No Dogs Allowed“ erzählt die Geschichte des 15-jährigen Gabo, der mit einer belastenden Neigung kämpft: Er fühlt sich sexuell zu Kindern hingezogen. In seiner Isolation sucht Gabo verzweifelt nach jemandem, mit dem er über seine Pädophilie sprechen kann. Diese Möglichkeit eröffnet sich, als er Dave kennenlernt, einen deutlich älteren Mann, der ihm zuhört und Verständnis zeigt. Es entwickelt sich eine vermeintliche Freundschaft. Doch bald wird klar, dass Dave eigene sexuelle Absichten verfolgt – und unter Missbrauchsverdacht steht.

Die vom kanadischen Filmkaufmann John Durie geleitete Fachjury in Tallinn sagt zur Begründung:

„Steve Bache hat einen Film gedreht, der sich mit einem der größten Tabuthemen der Gesellschaft beschäftigt: Pädophilie durch Online-Grooming. Aber er wird mit absoluter Sensibilität und Verletzlichkeit gemacht, dank der exzellenten Besetzung und vor allem der beiden Hauptfiguren. Es gibt hier keine Klischees und vor allem ist es ein Film für alle Eltern, die zu wissen glauben, was ihre Kinder tun, oft online, zu Hause. Aber die in Wirklichkeit leugnen, ignorieren oder rationalisieren: ‚Das kann bei mir zu Hause nicht passieren‘. Das macht diesen Film zu einem ‚Must-see‘.“

Regisseur Steve Bache sagt über seinen Film:

„Der Film zeigt auch, dass ein Teil der Verantwortung bei der Gesellschaft liegt, wie sie mit den Menschen umgeht – vor allem die Familie und das Umfeld eines Betroffenen sind ein wichtiger Anker. Wenn es eine Botschaft im Film gibt, dann ist es das klare Plädoyer für mehr Prävention.“

„Von Anfang an war es für uns entscheidend, den Themen Missbrauch und Pädophilie mit dem gebotenen Respekt zu begegnen, ohne ihre Komplexität zu verharmlosen“, erklärt der schwäbische Produzent Felix Ruple.

Die Dreharbeiten erstreckten sich über 26 Tage in der Region Stuttgart

Drehorte waren u. a. das Pressehaus Stuttgart, das Maritim Hotel, Kart-o-Mania, der Schwabtunnel und der Rosentalsee in Vaihingen. Als Hauptmotiv diente das leerstehende Bungalow der Familie Leddin aus Sindelfingen, das die Szenenbildnerin Anika Klatt, Deutsche Filmpreis-Gewinnerin 2024, und ihr Team eindrucksvoll für den Film gestalteten.

Die 30. Filmschau Baden-Württemberg hat den Film zusammen mit vier anderen Spielfilmen in der Preiskategorie „Bester Spielfilm“ nominiert. Dort wird das Drama in Anwesenheit von Cast und Crew am 8. Dezember in den Festivalkinos in der Stuttgarter Innenstadt präsentiert.

Quelle: Black Nights Festival, Tallinn
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