Zum Kinostart des MFG-geförderten Films „Vena“ feierte der Weltkino Filmverleih zusammen mit Filmemacherin Chiara Fleischhacker, Hauptdarstellerin Emma Nova und weiteren Mitgliedern des Filmteams am 16. November gleich eine Doppelpremiere in Baden-Württemberg: Zunächst wurde das Drama um eine hochschwangere junge Frau, die drogenabhängig ist, im Caligari Kino in Ludwigsburg aufgeführt, wo die Regisseurin an der Filmakademie Baden-Württemberg studiert hat. Unmittelbar danach wurde noch eine Premiere im Stuttgarter Arthauskino „Delphi“ absolviert. Beide Aufführungen wurden durch Gespräche mit Expertinnen zu Drogenprävention, Schwangerschaftsberatung und Geschlechtergleichstellung ergänzt und waren Teil einer umfassenden Kinotour durch die Bundesrepublik, die erst am 4. Dezember im thüringischen Jena zu Ende gegangen ist.
Kampf gegen innere Dämonen und ein äußeres Damoklesschwert
Der Filmtitel „Vena“ spielt auf die Nabelvene (lateinisch Venaumbilicalis) an, mit der Embryonen mit ihrer Mutter bzw. ihrem Muttertier bis zur Geburt verbunden sind und mit Sauer- und Nährstoffen versorgt wird. Chiara Fleischhackers Film dreht sich aber nicht nur um diese symbiotische Verbindung des Ungeborenen mit der Mutter, sondern auch um die anstehende Inhaftierung der Protagonistin Jenny (furios gespielt vom Jungstar Emma Nova) und dem damit drohenden Trennung von ihrem Kind unmittelbar nach der Geburt. Solcherart mehrfach unter Druck, muss Jenny gegen ihre bisherige Lebensführung als auch gegen die restriktiven Gesetzesanwendungen ankämpfen.
Wer bei einer der Aufführungen während der Kinotour anwesend war, erlebte eine sehr reflektierte Regisseurin, die sich sprachbewusst und präzise über die heiklen Themen ihres Films äußert, die sie aufgrund ihrer Erfahrungen und Recherchen über Frauen im Strafvollzug gewählt hat, die sie wiederum für Dokumentationen gesammelt hatte. Auch ihr Drehbuch zeichnete sich bereits durch ein hohes Maß an Authentizität aus, sodass die Fachjury des von der MFG-gestifteten Thomas Strittmatter Drehbuchpreises ihr 2022 die Auszeichnung zuerkannte.
Kritiker und Preisjurys einhellig voller Lob
Der fertige Kinofilm ist der Abschlussfilm der Absolventin der Ludwigsburger Filmakademie und gewann schon vor dem Kinostart eine Reihe weiterer Preise, darunter den First Steps Nachwuchspreis für Abendfüllende Spielfilme und den Produktionspreis auf dem Hamburger Filmfest, auf dem „Vena“ im September seine Weltpremiere feierte. Außerdem erhielt Kamerafrau Lisa Jilg den Michael Ballhaus Kamerapreis. Die Kritiken sind positiv bis euphorisch: „Sehr starkes Regiedebüt“ (the-spot-mediafilm.com), „Bemerkenswert ist auch die intensive Körperlichkeit und großer emotionale Wucht der Hauptdarstellerin“ (Filmdienst.de), „in Narration und Bildsprache empathisches Debüt“ (epdFilm).
„Vena“ ist derzeit noch in vielen deutschen Städten zu sehen, darunter auch in 12 Kinos in Baden-Württemberg:
Atelier am Bollwerk, Stuttgart
Atelier, Tübingen
Atlantis Kino, Mannheim
Kino Brazil, Schwäbisch Gmünd
Caligari, Ludwigsburg
Die Burg, Ravensburg
Friedrichsbau Lichtspiele, Freiburg
Kommunales Kino, Pforzheim
Lichtspielhaus, Riedlingen
Obscura, Ulm
Schauburg, Karlsruhe
Zebra Kino, Konstanz
Zum Inhalt: Der Abschlussfilm von Filmakademiestudentin Chiara Fleischhacker erzählt die Geschichte der ungeplanten Schwangerschaft von Jenny, welche die langjährige Crystal Meth-Abhängigkeit von ihr und ihrem Partner Bolle ans Licht bringt. Das belastet nicht nur ihre Beziehung, sondern ruft auch das Jugendamt auf den Plan. Ihnen wird die Familienhebamme Marla zugeteilt. Trotz anfänglicher Abwehr findet Jenny schließlich Vertrauen: Sie kämpft für eine bessere Zukunft und darum, ihr Baby behalten zu dürfen.