Drei Drehbücher für den Thomas Strittmatter Preis 2025 nominiert

Die Fachjury unter Vorsitz der Drehbuchautorin Laila Stieler wählte aus 45 anonymisierten Einreichungen aus.

Logo Thomas Strittmatter Preis der MFG Filmförderung
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| Stuttgart

Die drei nominierten Drehbücher für den Thomas Strittmatter Preis 2025 stehen fest. Für den Auswahlprozess waren die insgesamt 45 in Frage kommenden Einreichungen für die dreiköpfige Fachjury anonymisiert worden. Die von der MFG berufene Jury wählte unter dem Vorsitz der Drehbuchautorin, Dramaturgin und Producerin Laila Stieler aus. Der Preisträger der von der MFG mit 20.000 Euro dotierten Auszeichnung wird am 19. Februar während der Berlinale verkündet.

Die Drehbücher und ihre Autoren (in alphabetischer Reihenfolge der Titel)

Genre: Komödie

Kurzinhalt: Die faulste junge Frau Baden-Württembergs wird durch eine engagierte Aktivistin auf einmal in den apokalyptischen Kampf gegen den Klimawandel und das Böse hineingezogen.

Jonas Thielcke, geboren am 27.12.1996 in Freiburg im Breisgau, hat zunächst als Script Supervisor, Aufnahmeleiter- und Regieassistent praktische Erfahrungen an Filmsets gesammelt (z.B. bei der Serie „Dahoam is Dahoam“), bevor er seit 2022 selbst Kurzspielfilme geschrieben und inszeniert hat, mit denen er unter anderem zu den Biberacher Filmfestspielen und anderen Festivals eingeladen wurde. „Mary-Jane und Kate gegen die Klimakiller“ soll Thielckes erster Langspielfilm werden.

Genre: Drama

Kurzinhalt: Eine Liebesgeschichte zwischen Hongkong und Deutschland: Jenna und Max stellen sich den Herausforderungen von Identität, Familiendynamik und persönlicher Entfaltung.

Jonas Bak, geboren 1985 in Konstanz, studierte Filmregie am Edinburgh College of Art, bevor er 2015 nach London und 2018 nach Hongkong zog, um als freier Filmregisseur und Kameramann zu arbeiten. Bak schrieb und inszenierte Kurzfilme, die auf internationalen Filmfestivals Premiere feierten. „Wood And Water“ (2021) ist sein erster Spielfilm und wurde auf der 71. Berlinale uraufgeführt. Mit dem Drehbuch für die Liebesgeschichte „She makes and unmakes“ wurde Jonas Bak zum Pitching beim Forum Alentours nach Straßburg eingeladen, erhielt den Kompagnon-Förderpreis der Berlinale 2022 und außerdem eine Förderung der MFG Baden-Württemberg.

Genre: Komödie

Kurzinhalt: Ferdinand ist Schriftsteller und lebt von Sozialhilfe. Das Arbeitsamt zwingt ihn in einen Wachschutz-Job. Dort trifft er auf Ronny, einen Ex-Soldaten mit nationalistischem Weltbild. Für Ferdinand geht es nur noch um Eines: Raus aus der Situation – mit allen Mitteln.

Johannes Naber, geboren 1971 in Baden-Baden, hat seinem Studium an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg (1993-99) Kinofilme geschrieben und inszeniert, die große Beachtung fanden. Sein 2010 veröffentlichter Debütfilm „Der Albaner“, die Satire über drei Manager, „Zeit der Kannibalen“ von 2014, der Abenteuerfilm „Das kalte Herz“ von 2016 und zuletzt der Politthriller „Curveball – Wir machen die Wahrheit“ (2020) wurden mehrfach preisgekrönt; „Zeit der Kannibalen“ und „Curveball“ jeweils auch mit dem Deutschen Filmpreis (Bronze-Lola als Bester Film).

Für die Nominierungen erhalten die Autoren eine Prämie von je 2.500 Euro

Wer von den drei Autoren den begehrten, mit 20.000 Euro dotierten Thomas Strittmatter Preis erhält, gibt die Jury am 19. Februar im Rahmen einer festlichen Veranstaltung während der Internationalen Filmfestspiele Berlin (13.-23.2.2025) bekannt, zu der zahlreiche Gäste aus der Film- und Fernsehbranche erwartet werden. Überreicht wird der Preis vom Staatssekretär des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Arne Braun, und MFG-Geschäftsführer Carl Bergengruen in der Landesvertretung Baden-Württembergs.

Die diesjährige Fachjury 

  • Laila Stieler (Juryvorsitz), die seit ihrem Studium der Dramaturgie an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Babelsberg (1986-1990) als Drehbuchautorin, Dramaturgin und Producerin arbeitet. Sie schrieb unter anderem die Drehbücher für die Kinofilme „Die Friseuse“ (Regie: Doris Dörrie, 2010) und „Liebesleben“ (Regie: Maria Schrader, 2007). Vor allem mit den Drehbüchern für Filme von Regisseur Andreas Dresen erlangte Laila Stieler großes Renommee und erhielt zahlreiche Preise, so z.B. 2001 den Adolf Grimme Preis in Gold („Die Polizistin“), 2019 den Deutschen Filmpreis („Gundermann“) und 2022 den Silbernen Bären der Berlinale (für die Vorlage zu „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“). Zuletzt schrieb Laila Stieler das Drehbuch für den Andreas-Dresen-Film „In Liebe, Eure Hilde“ (2024).
  • Güzin Kar Die Regisseurin, Drehbuchautorin und Autorin studierte 1994-99 im Bereich Drehbuch an der Filmakademie Baden-Württemberg und lebt seither in der Schweiz. Dort schrieb Kar diverse Sketch- und Stand-up-Comedies, Kolumnen für Schweizer Zeitschriften, Romane und Drehbücher, unter anderem für den Kinofilm „Fliegende Fische müssen ins Meer“, für den sie mehrere Auszeichnungen erhielt, darunter 2011 auf dem Filmfest ‚Max Ophüls Preis‘ in Saarbrücken. Ihr Kurzfilm „Deine Straße“ erhielt 2021 den Schweizer Filmpreis als Bester Kurzfilm. Ihr erstes Theaterstück „Sweat Shop“ wurde am 5. Mai 2018 am Züricher Schauspielhaus uraufgeführt. 
  • Anna Kokenge studierte an der Humboldt-Universität zu Berlin und arbeitete für sechs Jahre am dortigen Lehrstuhl für Neueste und Zeitgeschichte, wo sie in einem Team auch ein fernsehgeschichtliches Podcast-Projekt zur „Tatort“-Reihe konzipierte und veröffentlichte. Daneben ist sie im Bereich Public History am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam und an der Deutschen Kinemathek in Berlin beschäftigt. Ihre Forschungen führten Kokenge auch mehrfach an Institute und Universitäten ins Ausland. Seit 2023 ist sie für die Bereiche Film und Hörspiel bei einem unabhängigen Autorenverlag in Berlin tätig.

Thomas Strittmatter Preis

Der Thomas Strittmatter Preis ist nach dem badischen, jung verstorbenen Schriftsteller und Drehbuchautor (1961-1995) benannt und ist eine der höchstdotierten Auszeichnungen für Drehbücher. Sie wird jährlich von der MFG Baden-Württemberg gestiftet – in diesem Jahr zum 27. Mal.

Quelle: MFG
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