Der von der MFG Baden-Württemberg geförderte und von der Stuttgarter Firma AMA Film produzierte Film „Das fast normale Leben“ erhält den renommierten VFF-Dokumentarfilm-Produktionspreis. Der Preis würdigt „Leidenschaft und Mut“ von Produzentinnen und Produzenten „bei der Entwicklung aktueller Kinodokumentarfilm-Projekte“. Die Auszeichnung ist von der Verwertungsgesellschaft der Film und Fernsehproduzenten (VFF) mit 7.500 Euro dotiert und einmalig in Deutschland. Der Film von Regisseur Stefan Sick setzte sich gegen fünf weitere Nominierungen durch.
Verliehen wird der Preis an die beiden Stuttgarter Produzentinnen Ulla Lehmann und Andrea Roggon von AMA FILM im Rahmen des 40. DOK.fest München, einem der größten deutschen Festivals für Dokumentarfilme, am 15. Mai.
Bereits am 11. Mai feiert „Das fast normale Leben“ seine Weltpremiere auf dem DOK.fest München (7.-18.5.). Die Langzeitdokumentation beschreibt das Leben junger Bewohnerinnen einer Wohngruppe der Kinder- und Jugendhilfe und die herausfordernde Arbeit der Sozialpädagoginnen.
Die dreiköpfige Fachjury Nicole Leykauf, Thomas Frickel und Oliver Stoltz begründet ihre Wahl wie folgt:
„Andrea Roggon und Ulla Lehmann haben sich auf eine Reise mit ungewissem Ausgang eingelassen, beträchtliche Eigenmittel von AMA Film investiert und es Regisseur Stefan Sick ermöglicht, vier treffsicher ausgewählte Mädchen aus schwierigem familiärem Umfeld zwei Jahre lang in einer Jugendhilfe-Einrichtung zu begleiten. Im Alltag ihrer Wohngruppe, in Krisen- und Konfliktsituationen, in Hoffnung und Enttäuschung ist Sicks Kamera einfühlsam, dicht, aber immer respektvoll, lässt uns mitfühlen und mit hoffen, liest in den jungen Gesichtern und verdichtet das gast normale Leben der Mädchen zu einem emotional berührenden Stück dokumentarischen Kinos.
Dieser Arbeit den Weg zu ebnen und nicht nur die Protagonistinnen, sondern auch die Eltern und Erzieherinnen über zwei Jahre hinweg mitzunehmen, Vertrauen aufzubauen, sie zu schützen und letztlich davon zu überzeugen, das Publikum auch an ihren ganz privaten Momenten teilhaben zu lassen, erfordert den vollen Einsatz aller Beteiligten und kann nur gelingen, wenn Regie und Produktion harmonieren.“