Volles Haus am XR-Trampolin, dichtes Gedränge vor den Demo-Stationen, angeregte Gespräche zwischen XR-Entwickler*innen, Start-ups und Besucher*innen: Der THE CREATIVE LÄND Space in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle war einer der meistbesuchten Bereiche der Ausstellung auf dem Kongress „Virtuelle Welten“ am 8. Mai in Stuttgart. Der von der MFG Baden-Württemberg kuratierte Auftritt machte erlebbar, wie viel kreative und technologische Innovationskraft in der baden-württembergischen Kultur- und Kreativwirtschaft steckt.
Tragende Rolle der Kultur- und Kreativwirtschaft
Wie zentral diese Branche für die Entwicklung und Anwendung immersiver Technologien ist, betonte auch Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, die wenige Meter entfernt in der Porschearena das offizielle Kongressprogramm eröffnete. In ihrer Rede unterstrich sie, dass der kreative Sektor nicht nur Impulsgeber ist, sondern eine tragende Rolle bei der Übertragung digitaler Technologien in wirtschaftliche und gesellschaftliche Kontexte spielt: "Gerade die Kultur- und Kreativwirtschaft spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, immersive Technologien wie XR für Wirtschaft und Gesellschaft anwendbar zu machen."
Über 3.000 Fachbesucher*innen nutzten die Veranstaltung für Austausch, Inspiration und fachliche Einblicke. Während auf der Kongressbühne Panels und Vorträge stattfanden, rückte der THE CREATIVE LÄND Space als lebendiger Hotspot in der Ausstellung in den Fokus – mit interaktiven Showcases und Anwendungen sowie kreativen XR-Lösungen aus dem Land.
Plattform für Innovation und Anwendung
Auf rund 600 Quadratmetern präsentierten sich 14 Unternehmen und Institutionen aus der baden-württembergischen Kultur- und Kreativwirtschaft. Im Mittelpunkt standen marktfähige XR-Anwendungen, künstlerische Projekte und neue Geschäftsmodelle an der Schnittstelle von Kreativität und Technologie.
"Unser Ziel war es, einen Ausstellungsbereich mit test- und spielbaren Show-Cases zu schaffen, der Innovation greifbar macht – und gleichzeitig zeigt, welche Rolle die Kreativwirtschaft für die technologische Entwicklung in Baden-Württemberg spielt", erklärt Ulrich Winchenbach, zuständiger Teamleiter bei der MFG Baden-Württemberg. "Die Rückmeldungen der Besucher*innen und der intensive Austausch vor Ort bestätigen, dass dieses Konzept aufgegangen ist. Besonders gefreut hat uns auch das sehr positive Feedback der Aussteller*innen – viele von ihnen berichteten von konkreten Gesprächen, neuen Kontakten und großem Interesse am Standort Baden-Württemberg."
Breites Interesse an konkreten Anwendungen
Einige der präsentierten Projekte sind im Rahmen des Förderprogramms KMU-Transfer KREATIV entstanden, das gezielt die Zusammenarbeit zwischen kleinen und mittleren Unternehmen sowie Kreativschaffenden unterstützt. Besonderes Interesse galt den XR-Trampolin-Games von Sticky Stones Studio aus Freiburg: Rund 300 Personen testeten diese interaktive Installation im Verlauf des Kongresstages. Die Anwendungen verbinden physische Bewegung mit virtuellem Erleben und verdeutlichen, wie immersive Formate spielerisch und mit Spaß erfahrbar werden können.
Auch der Stand von AMERIA aus Heidelberg wurde rege besucht. Die dort präsentierten, gestenbasierten Systeme, die ohne VR-Brille oder Controller auskommen, fanden vor allem bei Fachbesucher*innen aus Handel, Messebau und öffentlicher Verwaltung großen Anklang.
Bühne als Forum für Inhalte und Austausch
Ergänzend zur Ausstellung fand auf der THE CREATIVE LÄND Stage ein Programm mit Vorträgen, Panels und Projektpitches statt. Sprecher*innen wie Christian Mahnke (EarReality), Dan Franke (Spacelime Studios) und Jonas Kirchner (Pixelcloud) gaben fundierte Einblicke in ihre Arbeit und diskutierten über neue Formate, kreative Prozesse und digitale Geschäftsmodelle.
"Die hohe Beteiligung und die thematische Breite des Programms zeigen, dass Extended Reality kein Nischenthema mehr ist“, kommentiert Winchenbach. "Wir sehen hier sehr konkret, wie Unternehmen und Kreative diesen Wandel mitgestalten – und das drückt sich auch in den intensiven Gesprächen und neuen Kontakten aus."
Baden-Württemberg als XR-Standort mit Perspektive
Mit dem THE CREATIVE LÄND Space sendete Baden-Württemberg ein klares Signal: Die Innovationskraft der hiesigen Kultur- und Kreativwirtschaft ist stark und zukunftsorientiert. Zugleich steht bereits heute mit dem CyberLÄND ein strategisches Instrument zur Verfügung, das deutlich über ein digitales Schaufenster hinausgeht. Die Plattform verbindet Showroom, Infrastrukturprojekt und Community-Hub – und bietet Raum für Co-Creation, Wissenstransfer und fachübergreifenden Austausch zwischen Kreativwirtschaft, Forschung, Verwaltung und Wirtschaft. Sie vernetzt Akteur*innen entlang der gesamten Wertschöpfungskette und unterstützt branchenübergreifende Kooperationen im Bereich immersiver Technologien.
CyberLÄND ist damit ein zentraler Baustein für ein offenes, interoperables und europäisch geprägtes Metaverse-Ökosystem – und eine Antwort auf die Frage, wie Baden-Württemberg als Leitregion im Bereich XR und Metaverse national wie international sichtbar, vernetzt und umsetzungsstark auftreten kann. Weitere Hintergründe und Perspektiven dazu bietet das Whitepaper CyberLÄND, das anlässlich des Kongresses erschienen ist.
Aktueller Projektaufruf: Förderung für neue Ideen
Ergänzend zum Kongress hat das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg eine neue Förderrunde im Rahmen von Invest BW gestartet. Förderfähig sind unter anderem innovative Vorhaben in den Bereichen Digitalisierung, XR, KI und kreativen Technologien. Die Ausschreibung läuft noch bis zum 27. Juni 2025. Weitere Informationen: www.invest-bw.de