„Junger Dokumentarfilm“ – 22. Staffel im TV

Ab dem 20. Oktober zeigt der SWR immer donnerstags die vier neuen Werke der Sendereihe „Junger Dokumentarfilm“

Protagonist aus dem Film KashKash auf einem Dach in Beirut
SWR Fernsehen Junger Dokumentarfilm, ,Kashkash - Ohne Federn können wir nicht leben' | Bild: SWR/FFL/Jonas Schneider

Am 20. Oktober startet die 22. Staffel der SWR Reihe ,Junger Dokumentarfilm'. Bis zum 10. November 2022 strahlt der Südwestrundfunk Filme von Diplomand*innen und Absolvent*innen der Filmakademie Baden-Württemberg aus.

Die Filme entstehen in inhaltlicher Zusammenarbeit mit der Redaktion Dokumentarfilm des SWR und werden finanziell gefördert vom SWR und der MFG Filmförderung Baden-Württemberg. Sie sind nach TV-Ausstrahlung ebenfalls ARD Mediathek zu sehen.

Vom Ringen um eine bessere Welt

Die Filme der diesjährigen Staffel erzählen auf ganz unterschiedliche Weise Geschichten von Menschen, die in der Hoffnungslosigkeit, von der die Welt umgeben scheint, immer wieder um eine bessere Zukunft ringen. Es sind Geschichten von tiefen Gräben in der Gesellschaft oder von Menschen in fast aussichtslosen Situationen. Mal sind es die Protagonist*innen in den Filmen, mal die Filmemacher*innen hinter der Kamera, die sich nicht entmutigen lassen und unverbesserlich an eine bessere Welt glauben wollen und mit ihrer ganzen Kraft auch dafür kämpfen.

,Kashkash'

Im Eröffnungsfilm der diesjährigen Staffel ,Kashkash - Ohne Federn können wir nicht leben' begibt sich Lea Najjar in ihre Heimatstadt Beirut im Libanon, die von Unruhen, Hyperinflation sowie einem wirtschaftlichen und politischen Zerfall gezeichnet ist. In dieser fast dystopisch anmutenden Kulisse beobachtet der bildstarke Film denKonflikt einer Stadt im Umbruch aus der Perspektive von drei Taubenspielern und einem jungen Mädchen, das davon träumt, eines Tages seine eigenen Vögel fliegen zu lassen.

Es ist eine Reise über die Dächer von Beirut. ,Wenn doch alles zugrunde geht, warum halten wir am Fliegen fest?'. Das uralte Taubenspiel ,Kash Hamam' wird hier plötzlich zu einem unerwarteten Hoffnungsträger. ,Kaskash' wurde 2022 mit dem Hauptpreis auf dem renommierten Filmfestival CPH:DOX in Kopenhagen ausgezeichnet.
Am Donnerstag, 20. Oktober um 23.45 Uhr im SWR Fernsehen

,Zellenflimmern'

In ,Zellenflimmern – Häftlinge auf Sendung' erzählt Mahyar Goudarzi mit viel Humor und Sensibilität aus der Sendezentrale eines Gefängnis-TV-Senders heraus Geschichten von Häftlingen, deren Zukunft alles andere als rosig aussieht. Einige dieser Insassen haben sich freiwillig für den gefängniseigenen TV-Kanal gemeldet. Es wird ihr persönlicher Kampf um eine bessere Zukunft für sich selbst.

Der Film nimmt sich Zeit, in diesen für Außenstehende normalerweise unzugänglichen Mikrokosmos einzutauchen und die Gefangenen auf Augenhöhe mit den Filmschaffenden beim Erlernen ihres neuen Jobs mit kleinen und großen Erfolge wie auch emotionalen Rückschlägen mitzuerleben.
Am Donnerstag, 27. Oktober um 23.45 Uhr im SWR Fernsehen

,Wo ist mein Safe Space?'

Einen ganz anderen Kampf führen die drei Protagonistinnen in Emilia Wiedings Film. Sie kämpfen gegen Rassismus, gegen diskriminierende Sprache, mediale Stereotype und ein Bildungssystem, das Schüler*innen einen Teil deutscher Geschichte verschweigt. Doch was oft vergessen wird: Die Resilienz hat ihren Preis. Diese Frauen setzen sich mit ihrem Engagement noch mehr Rassismus aus. Wie lange können sie das durchhalten?

Wo ist mein Safe Space?' ist ein Dokumentarfilm, der sich mit dem Aktivismus hinter der Bühne beschäftigt und dabei Einblicke in die Gefühlswelt von drei unterschiedlichen Akteurinnen gibt.
Am Donnerstag, 3. November um 23.15 Uhr im SWR Fernsehen

,Kratzer im Lack'

In diesem Film begibt sich Anna Stradinger in dieWelt der Gewerkschaftsarbeit bei Daimler. Man würde meinen, Gewerkschaften seinen per se politisch links orientiert, doch in einer Gesellschaft, die sich immer weiter spalten lässt, erlebt ein engagierter IG-Metall-Betriebsrat in den vergangenen Jahren einen spürbaren Rechtsruck. Viele Arbeitnehmer*innen sind unzufrieden und wechseln plötzlich die politischen Seiten. Doch wie kann es sein, dass es in einer der bestverdienenden Branchen, der Automobilindustrie in Stuttgart, eine wachsende, von zahlreichen Medien als ,rechts' bezeichnete Gewerkschaft gibt? Und wie geht die IG Metall damit um?

Der Dokumentarfilm ,Kratzer im Lack' soll einen Einblick in die Arbeit von Betriebsräten geben, sowie die Probleme und Herausforderungen aufzeigen, mit denen sie in der heutigen Zeit konfrontiert werden. Es geht um Existenzen, Identität, Rassismus und das alles in einer der größten Industrien Deutschlands.
Am Donnerstag, 10. November, 23.30 Uhr im SWR Fernsehen.

Quelle: SWR

 

Mehr Infos:

22. Staffel „Junger Dokumentarfilm“

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