Rückkehr ins Kino

Die von der AG Kino veröffentlichten Besucher*innenzahlen 2022 bieten Anlass für Optimismus

 

Zwei Frauen, darunter Hauptprotagonistin Suzie, sitzen auf einer Mauer und blicken skeptisch in die gleiche Richtung
Filmstill aus „In einem Land, das es nicht mehr gibt" (Regie: Aelrun Goette) | Bild: Ziegler Film/Tobis Film/Peter Hartwig

2022 bestätigte sich einmal mehr die große Bedeutung der Arthouse-Kinos für den europäischen Film und die Sichtbarkeit kultureller Vielfalt in den Kinosälen. In den Top 20 der Arthouse-Jahrescharts sind insgesamt dreizehn europäische Filme vertreten, darunter fünf deutsche Produktionen. Noch größer ist der Anteil deutscher und europäischer Produktionen in den Top 100. Sechs außereuropäische Filme und 26 US-Produktionen stehen dort 23 deutschen und 45 europäischen Werken gegenüber.

Junge treiben Kinomarkt an

2022 lagen allerdings die Besucherzahlen im Schnitt immer noch mehr als ein Drittel unter denen von 2019, des letzten vorpandemischen Jahres. Im ersten Quartal 2022 belasteten die Kinos noch weitreichende pandemiebedingte Betriebseinschränkungen. Danach wirkten sich Markt- und Verhaltensänderungen auf die Kinos aus. Vor allem ältere Menschen kommen erst zögerlich oder noch gar nicht zurück in die Kinosäle.

Gleichzeitig beobachtet der Verband auch positive Entwicklungen: ,Wir sehen viele junge Menschen in den Kinos. Sie waren es, die rasch und in größerer Zahl als zuvor wieder in die Kinos zurückkehrten und so den Kinomarkt im vergangenen Jahr antrieben,' so Christian Bräuer, Vorsitzender des Verbands der deutschen Filmkunsttheater, AG Kino - Gilde. ,Zugleich lässt sich in unseren Kinos auch ablesen, wie sich die Menschen nach Abwechslung sehnen. Das Publikum liebt es, herausgefordert zu werden und Komplexität zu erleben. Dabei darf es gern unterhaltsam sein.'

Gerade Arthouse-Kinos im ländlichen Raum leiden jedoch noch stark unter dem Besucher*innenrückgang. ,Um den Erholungspfad nicht zu gefährden, sind sie weiter auf Unterstützung angewiesen. Ansonsten droht einem Großteil dieser Kinos – und mit ihnen vielen unabhängigen Verleih- und Produktionsfirmen – der finanzielle Kollaps', so Christian Bräuer.

Filme über Heimat und Freiheit

In den Top 20 Arthouse Jahrescharts liegt der Cannes-Gewinner „Triangle of Sadness" auf Platz Eins. Die MFG-geförderte Literaturverfilmung „Mittagsstunde" nach dem gleichnamigen Roman von Dörte Hansen reiht sich auf Platz vier der Jahrescharts ein. Die Produktion von Lars Jessen und Produzent Klaas Heufer-Umlauf kam am 22. September 2022 in die deutschen Kinos. „In einem Land, das es nicht mehr gibt" (Kinostart: 28. Oktober 2022) wurde ebenfalls von der MFG gefördert und folgt auf Platz 18. Der Spielfilm zeigt die ehemalige DDR von ihrer bunten Seite und ist inspiriert von wahren Begebenheiten.

Unter den Top 5 Kinderfilmen sind ebenfalls zwei MFG-geförderte Projekte dabei: „Die Häschenschule 2 – Der große Eierklau" (Regie: Ute von Münchow-Pohl) kam 2022 pünktlich zu Ostern in die deutschen Kinos und liegt auf Platz vier sowie der doppelte Lola-Gewinner „Die Schule der magischen Tiere" (Regie: Gregor Schnitzler) auf Platz fünf.

Quellen: ComScore in Zusammenarbeit mit der AG Kino, Tobis Film

 

Mehr Infos:

AG Kino

 

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