Ehrenpreis - Deutscher Dokumentarfilmpreis für Wim Wenders

Auszeichnung für eine große Persönlichkeit des Dokumentarfilms und seine herausragenden Werke / Verleihung ist am 30. Juni 2023 in Stuttgart

Wim Wenders
Wim Wenders | Bild: picture alliance/dpa/Jiji Press Photo

Der Ehrenpreis des Deutschen Dokumentarfilmpreises geht in diesem Jahr an Wim Wenders für sein Lebenswerk. Der 77-jährige in Düsseldorf geborene Regisseur, Produzent und Autor ist einer der wichtigsten und einflussreichsten Filmschaffenden weltweit. Seit den späten 1960ern hat Wim Wenders über 60 Filme erschaffen. Es sind Spiel- wie auch Dokumentarfilme, welche alle von einer tiefen Emotionalität geprägt sind. Seine Werke führen dem Publikum die Welt vor Augen und offenbaren ihre Wahrheit und Schönheit. Hierbei widmen Wenders Dokumentarfilme sich meist außergewöhnlichen Persönlichkeiten, deren großartiges Schaffen er atmosphärisch einfängt und von deren Blick auf die Welt er erzählt. Der Ehrenpreis wird im Rahmen des SWR Doku Festivals am 30. Juni 2023 verliehen.

Wim Wenders dokumentarisches Werk

Als Vorreiter des Neuen Deutschen Films erlangte Wim Wenders mit fiktionalen Filmen wie „Im Lauf der Zeit“, „Der amerikanische Freund“ und „Paris, Texas“ internationale Berühmtheit. Dabei ist seine Kunst, eindrucksvolle Bilder einzufangen, stilbildend für sein Werk. In seinen Dokumentarfilmen schafft es Wim Wenders wie nur ganz wenige Große der Filmkunst, hinter die Fassade dessen zu blicken, was allgemein Wirklichkeit genannt wird und Wahrheit in Bilder zu fassen. Wenders ist dabei immer auf der Suche nach dem emotional Unverfälschten und scheut nicht vor Subjektivität zurück. So ist der Dokumentarfilm „Pina“ über die Choreographin Pina Bausch nicht eine biografische Wiedergabe ihres Lebens, sondern eine ästhetische Anerkennung ihrer Schöpfungen. In „Tokyo-Ga“ werden Bilder der modernen Metropole zur Reflexion der gesellschaftlichen Entwicklungen Japans genutzt und mit den Filmen Yasujirō Ozus kontrastiert, vor dessen Werk sich Wenders filmisch verneigt. Der Oscar-nominierte Dokumentarfilm „Buena Vista Social Club“ erzählt die Geschichte begnadeter Musiker*innen meist jenseits ihres 80. Lebensjahrs und begleitet seine Mitglieder auf ihrem Weg zum Erfolg.  

Bei all den verschiedenen Geschichten, die Wenders in seinen Filmen nachspürt, ist seinem gesamten Werk eines gemein: Eine kindliche Neugierde, die jeden und jede dazu auffordert, genauer hinzusehen und all die Bilder als Reflexionen der Wahrheit und inneren Welt wahrzunehmen, die die Welt zu bieten hat.

SWR-Intendant und ARD-Vorsitzender Kai Gniffke: „Großer, visionärer Filmemacher“ 

„Wim Wenders erschafft wie kein Zweiter ästhetische und wahrhaftige Kunstwerke. Er erzählt Geschichten nicht nur, sondern erforscht diese - und mit ihnen den Menschen selbst. Dabei hat er in den letzten fünf Jahrzehnten Filme für die Ewigkeit erschaffen. Mit seiner Kamera fängt er Bilder ein, deren visuelle Sprache so tief greift, dass Worte nicht nötig sind, um sie zu verstehen. Wenders Werk wird national wie international gefeiert und ist geprägt von seinem künstlerischen Mut, der uns als Publikum immer wieder aufs Neue inspiriert. Im Namen des SWR gratuliere ich Wim Wenders ganz herzlich zum Ehrenpreis des Deutschen Dokumentarfilmpreises“, so Intendant Prof. Dr. Kai Gniffke.  

Ehrenpreis des Deutschen Dokumentarfilmpreises

Der undotierte Ehrenpreis des Deutschen Dokumentarfilmpreises wird gemeinsam vom SWR Doku Festival und der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg vergeben. Die weiteren Preisträger in verschiedenen Kategorien (Preisgeld dieses Jahr insgesamt 31.000 Euro) werden am 30. Juni 2023 bei der Verleihung des Deutschen Dokumentarfilmpreises bekannt gegeben, darunter auch der oder die Hauptpreisträger*in des Deutschen Dokumentarfilmpreises.

 

Quelle: SWR

 

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