Zwei MFG-geförderte Kinofilme für Roman Brodmann Preis nominiert

Berlinale-Beitrag „Das leere Grab“ und Gewinner des Deutschen Dokumentarfilmpreises 2023 „Kash Kash“ haben Chancen.

Roman Brodmann Preis 2024 | Bild: Haus des Dokumentarfilms

Aus rund 130 Einreichungen nominierte eine 14-köpfige Auswahljury insgesamt zehn Produktionen. „Die Einreichungen zeigen, wie vielfältig, zeitkritisch und aktuell das dokumentarische Genre ist. Ob abendfüllender Dokumentarfilm, Doku-Serie oder Dokumentation, sie reflektieren gesellschaftliche Missstände, politische Krisen und Konflikte sowie die hybriden Kriege, die die Öffentlichkeit derzeit so erschüttern“, so das Fazit der Juror*innen. „Mehr denn je fallen bei den im Jahr 2024 eingereichten Produktionen die Schnittstellen zwischen dokumentarischer und journalistischer Arbeit ins Auge“, so Ulrike Becker, Kuratorin des Roman Brodmann Preises. „Dokumentarfilm wird nicht im Elfenbeinturm produziert. Seine Macher und Macherinnen stellen sich der Wirklichkeit – nachhaltig und mit langem Atem. Die Shortlist spiegelt das Beste aus der Produktion des vergangenen Jahres.“

Preisverleihung des Roman Brodmann Preises 2024

Aus den zehn Nominierungen, unter denen diesmal auch die MFG-geförderten Dokumentarfilme "Kash Kash" (Regie: Lea Najjar, Produktion: Film- und Fernsehlabor Ludwigsburg, Matthias Drescher) und "Das leere Grab" (Regie: Agnes Lisa Wegner und Cece Mlay; Produktion: kurhaus productions, Baden-Baden) sind, wird die Hauptjury eine Produktion wählen, die am 19. April 2024 in der gastgebenden Landesvertretung Rheinland-Pfalz in Berlin mit dem Roman Brodmann Preis gekürt wird. Die Mitglieder der Hauptjury sind die Produzentin und Drehbuchautorin Melanie Andernach, der Film-Editor Andrew D. Bird und der Produzent, Autor und Regisseur Ulrich Stein.

Roman Brodmann Kolloquium

Als der Roman Brodmann Preis 2022 erstmals vergeben wurde, fiel mitten in die Vorbereitungen die groß angelegte Invasion der Ukraine durch russische Truppen – eine historische Zäsur, die die Preisverleihung und insbesondere das Roman Brodmann Kolloquium prägte. Unter dem Titel ZERREISSPROBEN – DIE FLUT DER BILDER wird das diesjährige Roman Brodmann Kolloquium Wechselwirkungen zwischen den globalen Krisen unserer Zeit und Entwicklungen im deutschsprachigen Raum ausleuchten. „Welche Instrumente haben wir, um gegen die Flut von bewusst gesteuerter Desinformation, aber auch gegen Polarisierung und Diskursverschiebung in der öffentlichen Debatte vorzugehen? Welche Rolle wird dabei Journalist*innen und Filmschaffenden zuteil? Und welche Rahmenbedingungen benötigen sie, um diese zu erfüllen? Diesen Fragen möchten wir mit Gästen aus dem In- und Ausland, auch aus dem Nahen Osten, gemeinsam nachgehen“, so Leonard Novy, Direktor des IfM.

Speaker und Panel-Gäste

  • Björn Böhning (CEO, Produktionsallianz)
  • Dr. Peter Ptassek (Beauftragter für Strategische Kommunikation und Public Diplomacy Auswärtiges Amt)
  • Heike Raab (Bevollmächtigte des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund und für Europa und Medien)
  • Mohammad Abu Saif (Journalist/Übersetzer)
  • Richard C. Schneider (SPIEGEL-Autor/ehem. Israel-Korrespondent der ARD)
  • Dr. Gabriela Sperl (Film- und Fernsehproduzentin)
  • Dima Tarhini (Head of Talk Shows Unit und Senior Host, Deutsche Welle)
  • Awet Tesfaiesus, MdB (Bündnis90/Die GRÜNEN)

 

Über Roman Brodmann

Namensgeber für die Auszeichnung ist der Schweizer Journalist und Filmemacher Roman Brodmann (1920-1990). Zusammen mit anderen steht er für die sogenannte Stuttgarter Schule, eine Gruppe von Autoren, die seit den 1960er Jahren die Sendereihe „Zeichen der Zeit“ zu einem Meilenstein der westdeutschen Fernsehgeschichte machte. Einer ihrer bekanntesten Filme ist das legendäre ARD-Stück „Der Polizeistaatsbesuch“ (1967). Roman Brodmann dokumentiert darin den Besuch des persischen Schahs Mohammad Reza Pahlavi und seiner Ehefrau Farah Diba in der Bundesrepublik.

Quelle: Haus des Dokumentarfilms
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